Die Herbst- und Wintermonate bringen unweigerlich Keime ins Haus. Besonders in den ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem noch anfällig, was es Mikroben leicht macht. Das führt zu verstopften Nasen und schlechten Nächten. Müde Eltern tragen träge Kinder auf dem Arm – kommt Ihnen das bekannt vor? Zum Glück sind diese Phasen nur vorübergehend. Um diese Zeit erträglicher zu machen, haben wir einige praktische Tipps für Sie zusammengestellt.
Ist mein Kind krank?
Kinder sind anfälliger für Infektionen als Erwachsene, da ihr Immunsystem sich noch im Aufbau befindet. Eine Erkrankung stärkt zwar die natürliche Abwehrkraft und ist daher ein notwendiges Übel, aber die Unannehmlichkeiten können eine Herausforderung sein.
Es ist nicht immer offensichtlich, wann ein Kind krank ist. Ein Thermometer kann Klarheit schaffen. Obwohl die Körpertemperatur von Kind zu Kind leicht unterschiedlich sein kann, zeigen Studien, dass ein Kind ab 38 Grad Fieber hat und als krank gilt.
In den ersten Lebensmonaten sind Atemwegsinfektionen häufig, darunter der sogenannte „Rotzanfall“. Diese Infektionen sind oft von sichtbarem Schleim begleitet, weshalb Kleinkinder manchmal liebevoll „Rotznase“ genannt werden.
Darüber hinaus treten klassische Kinderkrankheiten wie Scharlach oder Masern häufig auf. Manche gehen mit Erbrechen und Übelkeit einher, andere mit Hautausschlägen.
Bei schweren Symptomen wie hohem Fieber, Atemproblemen oder anhaltendem Weinen sollten Sie Ihren Haus- oder Kinderarzt aufsuchen.
Atemwege freimachen
Atemwegsinfektionen führen oft zu verstopften Nasen, was das Atmen, Essen und Schlafen erschwert. Der erste Schritt ist daher, die Atemwege Ihres Kindes zu befreien. Glücklicherweise gibt es praktische Hilfsmittel dafür.
1. Nasenbirne
Dieser birnenförmige Nasenreiniger entfernt überschüssigen Schleim auf eine sanfte Weise. Drücken Sie die Birne, setzen Sie die Spitze an das Nasenloch Ihres Kindes und lassen Sie die Birne los, um den Schleim zu entfernen.
Ein zusätzlicher Vorteil der Nasenbirne ist, dass Sie sie auch zur sanften Reinigung der Ohren verwenden können.
2. Nasensauger
Mit einem Nasensauger entfernen Sie den Schleim aus den Nasenhöhlen mit etwas mehr Kraft. Führen Sie den Schlauch vorsichtig in die Nase Ihres Babys ein und saugen Sie den Schleim mit dem Mund ab. Keine Sorge: Der Schleim gelangt nicht in Ihren Mund.
Das Absaugen kann sich für Ihr Kind weniger angenehm anfühlen, ist aber bei hartnäckigen Verstopfungen sehr effektiv.
- Reinigen Sie die Nase Ihres Kindes immer sanft, um Reizungen zu vermeiden.
- Desinfizieren Sie die Nasenspitze und den Nasensauger nach dem Gebrauch.
- Machen Sie die Anwendung spielerisch, um Ihr Kind zu beruhigen.
Bleiben Sie hydriert
Es ist wichtig, dass Ihr krankes Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Magenviren oder Atemwegsinfektionen können zu Flüssigkeitsverlust führen – sei es durch Erbrechen oder durch das Atmen durch den Mund, was zu einem trockenen Mund und Rachen führt.
Bieten Sie regelmäßig kleine Mengen Wasser, Muttermilch oder wasserreiches Obst und Gemüse an. Zwingen Sie Ihr Kind nicht, große Mengen auf einmal zu trinken, sondern bieten Sie häufiger kleine Portionen an.
Medikamente kampflos verabreichen
Welche Medikamente Ihr Kind benötigt, hängt von der Erkrankung ab. Das Spektrum reicht von Zäpfchen über Salben bis hin zu Sirup, Pulver und Tabletten.
Salben für Hautkrankheiten wie Windpocken lassen sich meist problemlos auftragen. Kinder mögen oft die kühlende Wirkung.
Sirup zu verabreichen kann schwieriger sein. Mundspülflaschen sind eine gute Alternative, falls der Löffel nicht akzeptiert wird. Kleinkinder beißen oft gern auf eine Mini-Flasche, in die man den Sirup geben kann.
Tabletten zu schlucken ist oft die größte Herausforderung. Legen Sie die Tablette auf die Zunge Ihres Kindes und geben Sie ihm einen Schluck Wasser, um das Schlucken zu erleichtern.
Sorgen Sie für zusätzlichen Trost
Ein krankes Kind braucht besondere Fürsorge und eine angenehme Umgebung:
1. Gesunde Umgebung
Halten Sie die Raumtemperatur bei etwa 18 Grad Celsius und sorgen Sie für ausreichende Luftfeuchtigkeit.
Lüften Sie regelmäßig.
2. Kuschelige Schlafecke
Weiche Decken und das Lieblingskuscheltier können Trost spenden.
3. Erhöhte Schlafposition
Legen Sie ein zusätzliches Kissen oder verwenden Sie Bettklötze, um das Kopfteil zu erhöhen.
4. Zusätzliche Ruhe
Vermeiden Sie Licht und Lärm, damit Ihr Kind ungestört schlafen kann.
5. Besondere Zuwendung
Streicheln, singen oder einfach da sein kann Ihrem Kind helfen, sich in schwierigen Momenten besser zu fühlen.
Gönnen Sie sich eine Pause
Ein krankes Kind kann in vielerlei Hinsicht anstrengend sein. Tagsüber fordert Ihr Kind mehr Aufmerksamkeit als üblich, und nachts kann es Ihren Schlaf stören. Diese zusätzliche Belastung führt oft dazu, dass Sie schneller ermüden und weniger schaffen, als Sie sich vorgenommen haben.
Seien Sie deshalb freundlich zu sich selbst, wenn Sie auf Ihren Tag zurückblicken. Machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn Ihre Geduld an ihre Grenzen gerät – schließlich sind auch Sie nur ein Mensch.
Suchen Sie nach Lösungen, die Ihnen Entlastung verschaffen. Wenn es Ihnen emotional hilft, bei Ihrem kranken Kind zu bleiben, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber nach Möglichkeiten, bezahlte oder unbezahlte Zeit für die Pflege Ihres Kindes in Anspruch zu nehmen. Viele Unternehmen bieten hierfür flexible Regelungen an.
Teilen Sie die Betreuung, wenn möglich, mit Ihrem Partner. Scheuen Sie sich nicht, auch externe Hilfe anzunehmen: Bitten Sie beispielsweise ein Elternteil, einen Nachbarn oder einen Freund, Sie zu unterstützen. Oft reicht schon eine kurze Pause, um neue Energie zu tanken und mit der Situation besser umgehen zu können.